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“Everyday Rebellion“:
Tägliche Protestarbeit ohne Revolutionsromantik

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Selten hat ein Dokumentarfilm ein größeres Publikum angesprochen – schließlich richtet sich „Everyday Rebellion“, das Crossmedia-Projekt der in Wien lebenden Riahi-Brüder, an die große unzufriedene Masse weltweit. „Wir sind die 99 Prozent“, lautet entsprechend das Motto von „Occupy Wall Street“, einer der im Film begleiteten Protestbewegungen gegen soziale Ungleichheit. Ab Donnerstag im Kino.

Eine flüsternde Stimme verleiht zu Beginn auf Spanisch jenem konstanten Ungerechtigkeitsgefühl Ausdruck, das Demonstranten von New York bis Kairo, von Kiew bis Istanbul, von Teheran bis Madrid scheinbar nicht mehr loslässt. Woher dieses Gefühl kommt, wird im Film nur am Rande thematisiert – die tristen Fakten von Vermögensverteilung und Bankenkrise sind ohnehin täglich in den Medien. Viel wichtiger: Es ist Zeit zusammenzuarbeiten, es ist Zeit, die Dinge zu ändern.

Wo man sich in Folge eine große Portion Revolutionsromantik erwartet, haben Arash und Arman T. Riahi ein anderes Konzept verfolgt: Sie geben Einblick in die täglichen Strategien und Taktiken von Protestgruppen, berichten vom gewaltfreien Kampf gegen Behörden- und Polizeiwillkür, dokumentieren die Angst vor Verfolgung und staatlichen Repressionen. Die Seite, die der Film einnimmt, ist von Anfang an klar – und dennoch wirkt „Everyday Rebellion“ selten manipulativ.

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